Tatsachenbericht

Renessetour 2000 (oder ein x-beliebiges Jahr)

Wir schreiben das letzte Jahr im alten Jahrtausend, Millennium.

Ganz Holland ist von Holländern besetzt, ganz Holland?

 

Nein, ein kleines Dorf an der Küste wird einmal im Jahr von Tausenden von Deutschen

heimgesucht. Dieses Dorf nennt sich Renesse, daß wie mir scheint nur aus Kneipen,

Discos, Camping- und  Bungalow-Anlagen und ein paar Eingeborenen besteht, die,

wenn sie es rechtzeitig schaffen, in die Nachbardörfer fliehen.

 

Nun zur Sache: Jedes Jahr finden auch wir (12 Jungs siehe Fotos), nur mit dem nötigsten

zum Überleben, den Weg dorthin. Das Überlebensset besteht aus ca. 15 Kilo Fleisch

und Würstchen, 240 Liter Alt und Pils sowie diverse Spirituosen.

Natürlich dürfen auch der Football und andere Rhein Fire Accessoires nicht fehlen.

Es soll auch Leute geben die Zahnbürste und Wäsche zum wechseln mitnehmen (Luxus).

 

Mittwoch vor Pfingsten, mit einem kurzen Helau und ein paar Dosen Bier in der Hand

geht’s von Düsseldorf los Richtung Westen wobei so einige Büsche an der Autobahn

von uns gegossen werde (Dackelblase).  Die ca. 300 Km reißen wir je nach Pinkelpausen

und Verkehrsaufkommen in 3-6 stunden runter.

 

Endlich angekommen wird ausgeladen und dafür gesorgt, daß wir voll und die Dosen leer werden.

Der Küchenbulle sorgt dafür, daß der Grill die ganzen Tage immer kokelt und wir genug

feste Nahrung bekommen. Abends werden dann noch Interessante Unterhaltungen

und Gesellschaftsspiele gemacht bis auch derLetzte den weg ins Bett findet.

 

Ein neuer Tag, die Sonne lacht, der erste der aufsteht versucht den Kühlschrank

zu finden, um die Anderen mit dem Geräusch einer öffnenden Bierdose zu

wecken. Nach einem ausgedehnten Bierfrühstück werden die Sachen für den

Strand gepackt, wo man sich mit Bier, Football und anderen

Sehenswürdigkeiten (blond oder braun ist egal) die Zeit vertreibt. Sind die

Bierreserven dann endlich erschöpft geht’s zurück zum Bungalow, wo der

Küchenbulle schon am Grill steht und das Abendessen vorbereitet. Während

des Essens werden dann noch schnell ein paar Liter Bier weggezaubert und

dabei schon gelallt wer den Abwasch zu machen hat. Danach herrscht Chaos,

denn 12 Jungens wollen schnellstens unter 2 Duschen, damit auch ja keiner zu

spät in die Stadt kommt. So alle fertig, Taxi bestellt und schon geht’s los.

 

Endstation „Café de Zoom“. Direkt 2-3 Tisch besetzen und erst mal 50-100

Gläser einheimisches Gebräu saufen. Wenn wir dann warm sind, werden die

Lieder aus der Heimat angestimmt und alles grölt mit.

Nachdem dann alle den Kanal voll haben und der Verlust der Muttersprache

eingetreten ist, versuchen diejenigen die noch laufen können die anderen zum

Bungalow zurück zu bringen.  Am nächsten Tag geht das Spiel von Neuem  los.

 

Nach 6 Tagen, viel Sodbrennen und keinem Cent mehr in der Tasche wird die

Heimreise angetreten ( mehr oder weniger nüchtern) und man wünscht sich nur

noch Urlaub. Doch spätestens 2 Wochen nach Renesse können wir es nicht

mehr abwarten bis wieder Pfingsten ist und wir wieder da sind wo der Bär tobt.